Gemäß der Trinkwasserversorgung §§ 45 und 46 sind wir, der Zweckverband Wasserversorgung Unteres Inntal, verpflichtet, weitergehende Informationen zur Beschaffenheit unseres Trinkwassers zu geben. Hier finden Sie detaillierte Informationen zu den Gewinnungsgebieten Fürstenzell, Neukirchen und Kemating.
Gewinnungsgebiet Fürstenzell und Neukirchen
Das Trinkwasser im Gewinnungsgebiet Fürstenzell wird ausschließlich aus reinem Grundwasser gewonnen. Je nach geologischer Bodenbeschaffenheit reichert sich dieses Wasser mit Eisen, Mangan und anderen Mineralien an. Obwohl diese natürlichen Inhaltsstoffe für den menschlichen Körper wertvoll sein können, können sie auch das Leitungsnetz beschädigen und den Geschmack des Wassers beeinträchtigen. Aus diesem Grund wird ein Teil dieser Inhaltsstoffe während der Wasseraufbereitung entfernt.
Aufbereitungsverfahren in Fürstenzell und Neukirchen
- 1. Zugabe von Sauerstoff: Dem Grundwasser wird Sauerstoff zugegeben, wodurch das zweiwertige Eisen oxidiert und ausflockt. Dies führt dazu, dass sich das zuvor klare „Rohwasser“ braun färbt.
- 2. Sandfilter: Um ungetrübtes Wasser zu gewährleisten, werden die Eisenflocken in großen Sandfiltern entfernt.
- 3. Mikrobiologische Unterstützung: Die chemische Enteisenung wird durch mikrobiologische Prozesse unterstützt. Auf dem Filtermaterial entwickelt sich eine Population des Eisenbakteriums Gallionella ferruginea. Dieses Bakterium oxidiert das zweiwertige Eisen zu dreiwertigem Eisen und nutzt die dabei freigesetzte Energie für sein eigenes Wachstum. Das ausgefällte Eisen wird in einem Band, das Gallionella bildet, fixiert.
Durch diese Prozesse wird das Wasser von schädlichen Eisen- und Mangangehalten befreit, was gleichzeitig auch das Wachstum des nützlichen Bakteriums fördert – eine Win-Win-Situation für die Wasserqualität und die Mikroorganismen.
Gewinnungsgebiet Kemating
Das Verfahren zur Wasseraufbereitung in Kemating entspricht weitgehend dem in Fürstenzell und Neukirchen. Zusätzlich wird jedoch das Wasser aus Brunnen 5 durch einen speziellen „Strippturm“ aufbereitet.Besonderheiten der Aufbereitung in Kemating
- 1. Strippturm-Verfahren: In diesem Turm wird Sauerstoff von unten eingeblasen, während Wasser von oben eingeleitet wird. Durch das Gegenstromprinzip werden mittels der im Strippturm befindlichen Raschig-Ringe leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKWs) aus dem Wasser ausgeblasen.
Dieses zusätzliche Verfahren stellt sicher, dass das Trinkwasser in Kemating ebenfalls höchsten Qualitätsstandards entspricht und frei von unerwünschten chemischen Verbindungen ist.
Fazit
Der Zweckverband Wasserversorgung Unteres Inntal setzt modernste Verfahren ein, um die hohe Qualität des Trinkwassers in den Gewinnungsgebieten Fürstenzell, Neukirchen und Kemating sicherzustellen. Durch die Kombination von chemischen und mikrobiologischen Prozessen wird das Wasser effizient von unerwünschten Inhaltsstoffen gereinigt, ohne dabei wertvolle Mineralien vollständig zu entfernen. Damit gewährleisten wir, dass unser Trinkwasser nicht nur sicher und gesund ist, sondern auch angenehm schmeckt.Für weitergehende Fragen zur Trinkwasserqualität stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Ihr Vertrauen und Ihre Zufriedenheit sind unser Antrieb.